Zahlen, die verblüffen: Das ungenutzte Potenzial der Forschungszulage
Seit der Einführung der Forschungszulage im Januar 2020 haben Unternehmen in Deutschland die Möglichkeit, ihre Entwicklungsausgaben rückwirkend und themenoffen fördern zu lassen. Doch wie sieht es mit der tatsächlichen Inanspruchnahme dieser Förderung aus? Eine im Januar 2023 veröffentlichte Drucksache aus dem Bundestag (Bundestag-Drucksache 20/5426 vom 27.01.2023 S. 19 f.) gibt uns Einblick in die aktuellen Zahlen und zeigt, dass noch viel Potenzial auf Unternehmen wartet.
Die Anfrage und die Zahlen zur Forschungszulage
In einer Anfrage von Dr. Michael Meister MdB vom Januar 2023 wurde nach der Anzahl der gestellten Anträge und dem Gesamtvolumen der festgesetzten Forschungszulagen gefragt. Bis zum 15. Januar 2023 wurden insgesamt mehr als 5.500 Anträge zum Abruf der Forschungszulage bei den Finanzämtern eingereicht. So wurden im Jahr 2021 18,5 Millionen Euro Forschungszulage auf die Steuern kassenwirksam angerechnet, gefolgt von 127,5 Millionen Euro bis Ende November 2022. Hier kann es allerdings noch Abweichungen zu den tatsächlichen Zahlen geben, falls Anträge noch rückwirkend gestellt werden oder bewilligte Anträge noch nicht kassenwirksam waren. Damit sind die Zahlen eher ernüchternd, denn im Budget hatte der Staat mehr als 1,1 Milliarden Euro jährlich vorgesehen.
Nutzen Sie die Forschungszulage für Ihr Unternehmen
Bei VANTURIOUS helfen wir Ihnen, die vielfältigen Vorteile der Forschungszulage zu nutzen. Unser zielgerichteter Ansatz vereinfacht den Prozess und maximiert Ihre Chancen auf eine Genehmigung. Wir begleiten Sie durch jeden Schritt – von A wie Antrag bis Z wie Zulage.
Jetzt Kontakt aufnehmen
Ungenutztes Potenzial und Handlungsbedarf bei der Forschungszulage
Die vorliegenden Zahlen verdeutlichen, dass trotz der bereits ausgezahlten Forschungszulagen noch erhebliches Potenzial ungenutzt bleibt. Sowohl kleine als auch große Unternehmen könnten von dieser finanziellen Unterstützung profitieren, um ihre Forschungsprojekte voranzutreiben. Allerdings gibt es verschiedene Gründe, die dazu führen, dass dieses Potenzial bisher nicht voll ausgeschöpft wird. Über die Gründe kann nur spekuliert werden. Einige mögliche Gründe sind dennoch hier gelistet:
- Mangelndes Bewusstsein und Wissen: Viele Unternehmen, insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU), sind sich möglicherweise nicht ausreichend bewusst, dass sie für die Forschungszulage in Frage kommen und welche Vorteile sie bietet. Es fehlt oft an Informationen und Aufklärung über die Möglichkeiten und Anwendungsbereiche der Zulage.
- Komplexität des Antragsprozesses: Auch wenn der Antragsprozess im Vergleich zu anderen Förderinstrumenten weniger komplex ist, erfordert die Antragsstellung eine gewisse Auseinandersetzung mit den Regeln und Vorschriften der Forschungszulage. Insbesondere für Unternehmen, die nicht über spezifisches Fachwissen oder Erfahrung in der Beantragung von Fördermitteln verfügen, kann dies eine Hürde darstellen.
- Begrenzte Ressourcen und Kapazitäten: Sowohl kleine als auch große Unternehmen können mit begrenzten Ressourcen, sei es finanziell oder personell, konfrontiert sein, um den Antragsprozess effektiv zu bewältigen. Es kann schwierig sein, die erforderlichen Zeit- und Personalkapazitäten für die umfangreichen Anforderungen der Antragsvorbereitung aufzubringen.
- Unklarheiten bei der Förderfähigkeit: Es besteht möglicherweise Unsicherheit darüber, welche Art von Projekten und Kosten förderfähig sind und welche nicht. Diese Unklarheiten können dazu führen, dass Unternehmen zögern, Anträge einzureichen, aus Angst vor Ablehnung oder Unsicherheit darüber, ob ihre Projekte den Richtlinien entsprechen.
- Bürokratische Hürden und administrative Aufgaben: Die mit der Beantragung und Abwicklung der Forschungszulage verbundenen bürokratischen Anforderungen und administrativen Prozesse können für Unternehmen entmutigend sein. Es erfordert Zeit und Ressourcen, um die notwendigen Formulare auszufüllen, Unterlagen einzureichen und den gesamten Prozess der Antragsstellung und Abrechnung zu verwalten.
- Notwendigkeit eines zentralen Ansprechpartners und Projektmanagements: Gerade bei Firmengruppen ist ein zentraler Ansprechpartner erforderlich, der die Aktivitäten im Blick behält und sicherstellt, dass die Fördermittel auf die verschiedenen Unternehmen verteilt werden und die Gesamtsumme von 1 Million Euro pro Unternehmensverbund nicht überschritten wird. Es braucht einen Owner des Themas, der die Verantwortung für die Beantragung und Abwicklung der Forschungszulage übernimmt.
Um das ungenutzte Potenzial der Forschungszulage zu erschließen, ist es wichtig, das Bewusstsein für die Zulage zu stärken. Ist das vorhandene Wissen dazu nicht im Unternehmen vorhanden, können externe Partner helfen, die entsprechenden Prozesse aufzusetzen und direkt zu starten. Dadurch werden auch die nötigen Ressourcen und Kapazitäten bereitgestellt, um den Zeitaufwand für die Antragsstellung und die spätere Abrechnung im Haus signifikant zu reduzieren. Dennoch ist die Benennung eines zentralen Ansprechpartners innerhalb des Unternehmens auch in diesem Fall zwingend erforderlich, der als Schnittstelle zum externen Partner fungiert.
Neuste Beiträge
Alle Kategorien
Kostenlose Ersteinschätzung
Wir geben Ihnen einen qualifizierten Überblick